Champions League (Puls 4): Dortmund – Malaga, Michael Gigerl bekommt 6,5 Punkte!
Ich habe mittlerweile mindestens schon drei, vier Spiele mit ihm als Kommentator gesehen, allerdings nie über die gesamten 90 Minuten.
Meine bisherigen Eindrücke bestätigten sich auch heute: Gigerl kommentiert sehr souverän, verspricht sich nur selten, verfügt über eine prägnante Stimme, tut sich in Bezug auf die Satzmelodie aber etwas schwer, indem er abgehackt spricht. Es scheint, als würde er während des Sprechens oft noch nachdenken, wie er das Gedachte genau formulieren sollte. Dadurch nimmt er seinem Kommentar natürlich etwas die Dynamik. Wobei: Das ist Jammern auf hohem Niveau, denn Gigerl hat schon ein Gefühl dafür, die Stimme einzusetzen und legt dabei ein recht gutes Timing an den Tag. Ich will nur andeuten, dass ich diesbezüglich noch Potenzial sehe.
Am Ende der Partie schwächelte er leider, versprach sich ein paar Mal, verwechselte Spieler, was er allerdings sofort bemerkte und zugab. Die zwei Tore in der Nachspielzeit begleitete er gut, vor allem das erste. Beim zweiten hat Gigerl nicht das Maximum herausgeholt. Das war ein so hochemotionaler Moment, dass man doch noch mehr aus sich herausgehen hätte dürfen.
Im Gegensatz zu den ORF-Kommentatoren bringt Gigerl schon einige Informationen, eigentlich sogar richtig viele. Der Großteil davon ist in die Kategorie „Statistik“ einzuordnen (Schnitt der geschossenen Tore im Heimstadion, Marktwert von Spielern, Dortmund und Malaga bekommen kaum Gegentore in Halbzeit eins etc.). Sind alles nette Zahlenspielereien, nur bringen sie auf meiner Punkteskala lediglich konstant überdurchschnittliche Vermerke ein. Durch einige Geschichten, wie den Werdegang von Reus, hat er sich in Kombination mit der hohen Faktenhäufigkeit schließlich aber doch 6,5 Punkte gesichert.
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