Berlin-Marathon: Rene Hiepen bekommt 5 Punkte!
Diesen Marathon mit Rene Hiepen zu verfolgen, war richtig kurzweilig und spannend. Ich kannte ihn bisher als Kommentator ja nicht, finde aber, dass ihm dieser Job definitiv liegt. Erstens hat er eine sehr gute Stimme, mit der er wunderbar Dramatik erzeugen und Emotionen transportieren kann, zweitens hat er schon auch ein Gefühl für den Kommentar, wann er was sagen soll und wann die Zeit für eine Pause gekommen ist. Er machte viele Pausen, vielleicht etwas zu viel, da in diesen Momenten der Hintergrundton aber immer besonders gut zu hören war, haben sie mich gar nicht so gestört.
Hiepens Hauptaugenmerk lag heute definitiv darauf, die Faszination Berlin-Marathon zu transportieren. Er hatte einige Informationen zur Veranstaltung, allerdings eher wenige zu den Topathleten – die hat fast ausschließlich sein Experte eingebracht. Auch in Sachen Analysen & Prognosen wollte Hiepen nichts riskieren, überließ auch dieses Feld großteils seinem Co-Kommentator. Die beiden haben sich aber gut ergänzt, Hiepen hat nicht den Experten gespielt, der er nicht ist und stattdessen sehr authentische Emotionen rübergebracht.
Sprachlich hat Hiepen aber doch einiges an Kritikpotenzial aufgeworfen: In diesem Bereich, wie in allen, steigerte er sich im Laufe des Rennens sehr, zu Beginn passierten aber einige Fehler. Was mich störte, war vor allem, dass er oft in Satzfragmenten formulierte und häufig keine vollständigen Sätze bildete. Das kann ich ihm nicht positiv anrechnen.
Obwohl inhaltlich und sprachlich leicht unterdurchschnittlich, vergebe ich dank starker Emotionen die Durchschnittspunktzahl.
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