Amstel Gold Race: Karsten Migels bekommt 5,5 Punkte!
Diesmal hat Karsten Migels einmal mit interessanten und sehr detaillierten Informationen punkten können. Er hat einige Situationen aus den letzten Jahren beim Amstel Gold Race geschildert, ist auf die Geschichte des Cauberg (hat dabei auch Fakten gebbracht, die ich bisher nicht kannte) und auch auf die letzte WM hier in Valkenburg sehr genau eingegangen.
In einigen Phasen hat es Migels auch geschafft, spannend und schwungvoll zu kommentieren, in anderen enstand aber doch auch eine gewisse Langatmigkeit. Natürlich kann die auch daraus resultiert haben, dass im Hauptfeld bis ganz zum Schluss größtenteils Inaktivität herrschte. Das Finale hat er aber gut kommentiert und analysiert, wobei hier vor allem auch Leclercq positiv hervorzuheben ist: Der Co-Kommentator hat früh erkannt, dass den Favoriten diese passive Fahrweise den Sieg kosten könnte, weil sie zwar im Feld versammelt waren, aber kaum noch Helfer bei sich hatten.
Abzüge gibt’s leider im sprachlichen Bereich. Dort fehlt mir etwas die Kreativität und auch die Abwechslung. Migels benützt teilweise sogar ein Wort zweimal im Satz – etwas mehr Synonyme würden die Ausdrucksweise sicher frischer und spannender machen. Migels verhaspelte sich auch ein paar Mal, verwechselte Wörter, wie „ansprechend“ und „anspruchsvoll“, nannte Marco Marcato meist Marco Mercato und die „World Tour“ (größte Rennserie im Radsport) „Pro Tour“. Ich finde, um auf den letzten Punkt einzugehen, Migels und Leclercq sollten doch das aktuelle Vokabular verwenden. Die „Pro Tour“ gibt’s ja seit 2007 nicht mehr, dann existierte einmal einige Jahre keine Rennserie, ehe 2010 die „World Tour“ geschaffen wurde. Jean Claude Leclercq spricht statt von der „World Tour“ meist sogar noch vom „Weltcup“, der aber seit 2004 nicht mehr ausgetragen wird.
In der Summe vergebe ich also 5,5 Punkte für Migels, allerdings durchaus mit leichter Tendenz nach oben.
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